
Technik IOLMaster 700 für Ihre individuelle Kataraktoperation – auch bei Hornhautverkrümmung
Die sogenannte „Totale Keratometrie“ des IOLMaster 700 (Zeiss) vermisst sowohl die Hornhautvorderfläche als auch die Hornhautkrümmung auf der Rückseite. Durch diese hochpräzise Hornhautdiagnostik, deren Ergebnisse direkt in den LENSAR ALLY und das OP-Mikroskop einspeist werden, können wir die Brechkraft einer torischen IOL noch präziser berechnen und so implantieren, dass Ihre Hornhautverkrümmung genauer ausgeglichen wird.

Biometrie und Keratometrie
Bei einer klassischen Keratometrie werden nur die Krümmungsradien der Hornhautvorderfläche sowie der Hornhautdurchmesser vermessen. Die Daten der Hornhautrückfläche werden anhand von Formeln berechnet. Der IOL Master 700 vermisst neben der Hornhautvorderfläche auch die Hornhautkrümmung auf der Rückseite. Diese sogenannte „Totale Keratometrie“ kombiniert die Messergebnisse der Hornhautdicke (korneale Pachymetrie) mit denen von Vorder- und Rückfläche der Hornhaut. Dadurch können die individuellen Eigenschaften der Hornhaut in jedem Auge berücksichtigt werden. Auf dieser Datenbasis kann auch der Astigmatismus der Hornhautrückfläche genau ermittelt werden, um damit die Brechkraft der torischen IOL noch präziser berechnen zu können.
Für einen leidenschaftlichen refraktiven Kataraktchirurgen wie mich sind diese technischen Möglichkeiten, die der LENSAR ALLY im Zusammenspiel mit dem IOLMaster 700 bietet, also die Katarakt-Operation im wahrsten Sinne des Wortes 'maßzuschneidern' ein riesengroßer Fortschritt. Er ist vor allem ein großer Gewinn für Patientinnen und Patienten mit einer Hornhautverkrümmung. Dr. Detlev Breyer

Immer mehr Patienten nutzen die Möglichkeit, ihre Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) durch torische Intraokularlinsen (IOL) bzw. torische Multifokallinsen (MIOL) ausgleichen zu lassen. Dr. Breyer ist darauf spezialisiert und hat schon vor einigen Jahren Hilfsmittel entwickelt und Techniken beschrieben, die die Implantation erleichtern. Er hat diese sogar als einer der Ersten minimalinvasiv mit der Kleinstschnitttechnik implantiert.
Zwei Optionen für die Korrektur eines Astigmatismus
Wird bei der Diagnostik eine leichte Hornhautverkrümmung festgestellt, sind bogenförmige Hornhautschnitte mit dem Laser eine Möglichkeit, um diese zu korrigieren.
Stärker ausgeprägte Hornhautverkrümmungen müssen mit torischen Linsen korrigiert werden. Torische Linsen sind wie das Gegenstück zur Hornhautverkrümmung geformt, um diese auszugleichen.
Gelingen kann beides aber nur, wenn die Linse auch exakt in der Achse der Hornhautverkrümmung implantiert wird. Dafür wurde die Hornhaut früher vor der Operation manuell markiert. Mit dem LENSAR eröffnete sich die Option, die Achse direkt mit dem Laser zu markieren. Jetzt können wir mit dem IOLMaster 700 im Rahmen der Voruntersuchung ein Referenzbild des Auges machen, mit dessen Hilfe eine markerlose IOL-Implantation möglich wird.
Markerlose Implantation einer torischen Linse
Bei Patienten mit einer Hornhautverkrümmung wird im Rahmen der Keratometriemessung ein Referenzbild des Auges aufgenommen. Dieses kann zusammen mit den Keratometriedaten anschließend digital in das LENSAR-Lasersystem Streamline übertragen werden. Während der Behandlung wird das Bild an das Live-Bild angepasst. Alle erforderlichen Daten werden in das Okular der ZEISS-Operationsmikroskope eingespiegelt.
Das System stellt den Trübungsgrad der natürlichen Linse genau dar (Kataraktdichte) und errechnet angepasste Muster, nach denen die Linse mit Laserenergie zerkleinert wird, damit der Operateur sie schonender entfernen kann.
Die vom Referenzbild dargestellte echte Achse der Hornhautverkrümmung kann der Operateur nutzen, um bogenförmige Schnitte durchzuführen oder um die Kunstlinse deckungsgleich danach auszurichten. Es ist weder eine Hornhautmarkierung vor der Operation notwendig, noch sind zusätzliche Messungen für die Ausrichtung torischer IOLs erforderlich. Diese Möglichkeit perfektioniert erneut die Implantation einer torischen Linse.