
Alterssichtigkeit
Lesebrille oder Gleitsichtbrille? Tipps und Alternativen
Wussten Sie, dass bereits ab 45 Jahren das Thema Lesebrille für nahezu jeden Menschen eine Rolle spielt? Dann machen sich die ersten Symptome der Alterssichtigkeit bemerkbar: Scharfes Sehen in der Nähe wird zunehmend schwierig und anstrengend für die Augen. Oft sind sogar Kopfschmerzen die Folge.
Mit einer Lesebrille sehen Sie das Display Ihres Smartphones wieder scharf und Ihre Augen fühlen sich entspannter an. Doch welche Stärke ist die richtige und wann ist eine Gleitsichtbrille oder Arbeitsplatzbrille praktischer? Unsere Augenärzte geben Ihnen Tipps und zeigen Alternativen auf.

Warum und in welchem Alter braucht man überhaupt eine Lesebrille?
Die Optik eines normalsichtigen Auges ist so angelegt, dass wir mit entspannter Augenlinse Objekte in der Ferne, d.h. ab ca. 5 bis 6 Metern, scharf sehen. Betrachten wir Dinge in der Nähe, müssen die einfallenden Lichtstrahlen stärker gebrochen werden, damit ihr Fokuspunkt auf der Netzhaut liegt. Je näher ein Objekt, desto höher muss die Brechkraft des Auges sein.
Bei jungen Menschen kann die Augenlinse sich kugelig formen (Akkommodation) und dadurch die Brechkraft des Auges flexibel um durchschnittlich bis zu 14 Dioptrien erhöhen. Diese Funktion der Linse ist in etwa vergleichbar mit dem Autofokus einer Kamera, der automatisch auf das Objekt scharfstellt, das wir fokussieren.
Mit zunehmendem Alter verliert die Linse jedoch diese Fähigkeit zur Akkommodation. Ab ca. 45 Jahren ist sie so weit eingeschränkt, dass der nächste Punkt, an dem noch scharfes Sehen möglich ist (Nahpunkt), bereits spürbar in mittlere Distanzen gerückt ist. Das nennt sich Alterssichtigkeit oder Presbyopie. Um dennoch in der Nähe scharf sehen oder lesen zu können, ist eine Lesebrille notwendig. – Der Zeitpunkt, zu dem die Lesebrille unser ständiger Begleiter wird, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. von den Sehgewohnheiten, der genetischen Veranlagung oder ob man z.B. bereits kurzsichtig ist.
Unser Podcast zum Thema Gleitsichtbrille
Informieren Sie sich über die wichtigsten Fragen zum Thema Alterssichtigkeit, Gleitsichtbrille und Korrekturverfahren in unserem Podcast mit Dr. Detlev R.H. Breyer.
Wie oft braucht man eine stärkere Lesebrille?
Da die Altersichtigkeit weiter voranschreitet, bis die Linse im Alter von rund 60 Jahren ihre Fähigkeit zur Anpassung (Akkommodation) vollständig verloren hat, werden Sie auch Ihre Lesebrille bzw. Arbeitsplatzbrille mehrfach anpassen müssen.
Als Richtwerte für die Stärke einer Lesebrille können folgende Werte gelten:
45 Jahre von +0,75 bis +1,0 dpt
50 Jahre von +1,50 bis +2,0 dpt
55 Jahre +2,25 dpt
60 Jahre von +2,25 bis +3,0 dpt
Aus dem Grund benötigt man im Schnitt mindestens alle 5 Jahre eine stärkere Lesebrille. Wer viel in der Nähe arbeitet, braucht möglicherweise noch häufiger eine neue Lesebrille.
Was tun beim Autofahren, um in der Nähe besser zu sehen?
Wenn Sie in der Nähe nicht mehr scharf sehen, ergeben sich daraus natürlich auch Probleme beim Autofahren: Um Tachometer oder das Display mit Navigationshinweisen erkennen zu können, benötigen Sie eine Brille für die Nähe. Gleichzeitig müssen Sie den Verkehr im Auge behalten, d.h. Ihre Fernsicht muss perfekt sein. Eine Lesebrille hilft hier also nicht besonders viel.
Besonders knifflig wird es am Steuer in der Dämmerung oder bei Nacht. Denn je weniger Tageslicht, desto schlechter ist Ihre Sicht in der Nähe. Durch die Alterssichtigkeit könnte aber auch Ihre Sicht in der Ferne ein wenig eingeschränkt sein. Das wirkt sich tagsüber nicht so deutlich aus. Aber in der Dämmerung oder bei Nacht entstehen möglicherweise Blendeffekte durch entgegenkommende Fahrzeuge oder die Straßenbeleuchtung (Halo und Glare). Die bessere Lösung wäre daher eine Gleitsichtsbrille, die in allen Entfernungen für gute Sicht sorgt – oder chirurgische Alternativen. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Weitere Alternativen zur Lesebrille
Als klassische Alternative zur Lesebrille kommen multifokale Kontaktlinsen infrage. Diese ermöglichen Ihnen scharfes Sehen in mehreren Entfernungen. Ein Thema für viele Kontaktlinsenträgerinnen ist allerdings die Verträglichkeit. Vor allem ab einem Alter von 40/45 Jahren leiden manche Menschen unter trockenen Augen, die unter Umständen zu Kontaktlinsenproblemen führen. In dem Fall wäre eine Lesebrille vorteilhafter. Oder aber implantierbare Kontaktlinsen, die es auch mit multifokaler Optik gibt! Unsere Ärzte beraten Sie gerne.
Warum braucht Dr. Breyer keine Lesebrille?
Gute Frage! Dr. Breyer ist tatsächlich in einem Alter, in dem man eigentlich eine Lesebrille benötigt. Für einige Zeit hatte er sogar eine, die er meistens in seiner Brusttasche bei sich trug, um sie für den Fall der Fälle aufsetzen zu können.

Natürlich braucht ein Augenchirurg bei der Arbeit eher selten eine Lesebrille, weil er stattdessen ein Mikroskop verwendet, das deutlich stärker vergrößert als eine normale Lesebrille. Wie man sich aber gut vorstellen kann, ist ein Augenchirurg, der sich auf Refraktive Verfahren, d.h. 'Leben ohne Brille' spezialisiert hat, nicht gewillt, eine Lesebrille zu tragen. Deshalb hat Dr. Breyer sich die Lesebrille einfach weggelasert. Das geht in der Tat! Es gibt sogar mehrere Methoden, mit denen das möglich ist. Dr. Breyer hat für sich das Presby-EDOF-DUS-Schema entwickelt. Hier ist das Beweisvideo.
Moderne Alternativen zur Lesebrille oder Gleitsichtbrille
Haben Sie Fragen zur Lesebrille und modernen Alternativen?
Wenn Sie sich für bestes Sehen ohne Lesebrille interessieren, dann vereinbaren Sie gerne einen Termin zur unverbindlichen Erstberatung oder zur Voruntersuchung bei Dr. Detlev R.H. Breyer, Focus-Top-Mediziner. Per Telefon, E-Mail oder online via doctolib.de. Gerne rufen wir Sie auch zurück. Wir freuen uns über Ihre Nachricht.