
Keratokonus
Das individualisierte UV-Riboflavin-Crosslinking (CXL) bei Keratokonus
Das Riboflavin-UVA-Crosslinking, kurz CXL, bewirkt eine erhöhte Zahl von chemischen Quervernetzungen (Crosslinks) zwischen den Fasern des Hornhautgewebes, um es zu stabilisieren. Diese Quervernetzung der Hornhaut wird durch eine Kombination von Ultraviolett A-Bestrahlung mit Verabreichung von Riboflavin-Augentropfen, einem Vitamin B2-Abkömmling, erreicht. Gemäß neuester Erkenntnisse passen wir die Bestrahlungszeit und -intensität an Ihre individuelle Hornhautdicke an und gehen bei Bedarf nach dem „sub400-Protokoll“ vor. Dieses Vorgehen erlaubt die CXL-Behandlung auch bei dünneren Hornhäuten.

Crosslinking plus Excimerlaserbehandlung
Um Ihre Sehqualität zu verbessern, führen wir vor der CXL-Behandlung eine wellenfrontgeführte TransPRK durch, um Ihre Hornhaut zur glätten. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen TransPRK werden dabei nur sogenannte Aberrationen höherer Ordnung (HOA) abgetragen.
Kann das Crosslinking den Keratokonus beheben?
Mit dem UV-Riboflavin-Crosslinking wird die für den Keratokonus typische Hornhautvorwölbung sozusagen eingefroren, aber nicht rückgängig gemacht. Deswegen ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um die Sehqualität bei Keratokonuspatienten zu erhalten.
Das UV-Riboflavin-Crosslinking mit dem CCL Vario
Das UV-Crosslinking führen wir ambulant durch. Nach einer örtlichen Betäubung durch Augentropfen entfernen wir vorsichtig die Versiegelungsschicht der Hornhaut, das Epithel, da die großen Moleküle des Riboflavin (Vitamin-B2-Augentropfen) das Epithel nicht durchdringen können.
Anschließend träufeln wir das Riboflavin mehrfach auf die Hornhaut, bis diese gut durchtränkt ist. Danach bestrahlen wir die Hornhaut mit UV-A-Licht der Wellenlänge 365 Nanometer. Das Behandlungsschema richtet sich nach individuellen Kriterien.

Die Dauer der Bestrahlung passen wir an Ihre individuelle Hornhautdicke an, um das Hornhautendothel zu schützen.
Die Intensität wird so gewählt, dass die Strahlung nicht an die unter der Hornhaut gelegenen Augenstrukturen gelangt.
Außerdem berücksichtigen wir Ihr Alter und die Progressionsrate Ihrer Erkrankung bei der Bestimmung der Behandlungsintensität.
Bei einer Hornhautdicke unter 400 μm führen wir die Behandlung gemäß dem sub400-Protokoll durch, das entsprechend schonender ist.
Nach der Behandlung wird eine Verbandskontaktlinse auf die Hornhaut gelegt: Diese verbleibt einige Tage auf dem Auge bis sich das Epithel regeneriert hat. Erst dann wird sie im Rahmen der Nachkontrollen entfernt.
Als Alternative bieten wir Ihnen das Crosslinking mittels Iontophorese kurz I-CXL an.
In den ersten sechs bis acht Wochen kann ein Kratzen, Beißen und Brennen andauern, gegen das künstliche Tränen helfen, die Sie beliebig oft anwenden dürfen. Ebenso kann Ihre Sicht in diesem Zeitraum zunächst verschwommener sein als zuvor und eine stärkere Blendung durch helles Licht auftreten. All dies gehört zum normalen Heilungsprozess: Nach dieser Phase und dem Abklingen der postoperativen Symptome haben unsere Keratokonus-Patienten die gleiche oder eine bessere Sehschärfe als vor der Operation.
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